Du bist nämlich ein Geschenk. Und weil du das bist, will ich dich beschenken. Nicht, weil ich muss und nicht, weil es weihnachtet und schon gar nicht, weil man es drum tut. Ich schenk dir aus einem einzigen Grund, weil ich, mea culpa, ein Egoist bin. Ein Egoist, der überlegt. Grübelt. Zweifelt. Puzzelt. Und dabei sämtliche Gehirnregionen in Betrieb nehmen will. Ich weiss nämlich, dass du nichts brauchst!
Ich bin ja nicht doof.

Aber du bist kein bescheidener Mönch. Auch du benötigst Dinge. Tu nicht so scheinheilig. Du packst sogar, gib es zu, gern Geschenke aus.
Du bist ja nicht krank.

Ich könnte dir Notwendigkeiten schenken oder kleine Nichtigkeiten. Seifen zum Beispiel. Eine schöne Kerze. Einen Gewürztee, herrje. Meinetwegen sogar Socken. Darum geht es nicht, begreifst du es endlich? Es geht um den Akt.
Ich denk nämlich an dich, wenn ich dich beschenke. Und du bist im Fall nicht schwierig, du tust nur so!

Ich nehm' dir, dem Menschen, dem ich in so vielem vertraue - deinem unfehlbaren Geschmack, deinem Instinkt, deinem Intellekt, deiner Meinung in vielen Belangen - aber hier mein Freund, du Geschenk, glaub mir, liegst du falsch; ich nehme dir nicht ab, dass du (grad du!) dein inneres Kind hast verkümmern lassen. Du hast es vielleicht in einen Winterschlaf versetzt. Mit erwachsener Vernunft zugedeckt und gedacht, das sei besonders weise.

Ist es aber nicht, weise meini. Und auch keine selbstlos weltrettende Massnahme, im Fall. Dazu braucht es mehr von dir! Streng dich an. Du bist dir nicht mal bewusst, dass mich deine verdammte Askese, wenn nicht um den Verstand, dann ums Vergnügen bringt! Ich will dich glücklich machen, und wenn du zu deinem irdischen Glück nichts brauchst, werde ich damit wenigstens mich glücklich machen.
Drum lass es dir hier deutlich gesagt haben:
Du tust mir keinen Gefallen mit deiner verdammten Wunschlosigkeit!

XXX
I love you.

Gespannt?

Ab sofort kannst du bei Villa Paul Wünsche deponieren. Weltliche, philosophische, praktische, geheime. Auch die Niederschrift von Schockverliebtheiten soll helfen, den Instant-Kaufreflex etwas zu dämpfen. Über diesen Mantel musst du nämlich vielleicht schlafen. Oder eben mit dem Zettel deinem Wichtel winken.

In Zeiten des Datenschutzes entscheidest du, wieviel du von dir preisgibst. Für einmal watcht Google nicht, dafür vielleicht genau dieser eine Wicht.

Schön wars. Überwältigend, manchmal sogar überfordernd. Du bist gekommen. Wunderbar! Und mit dir ganz viele andere schöne Menschen. Damit habt ihr unsere ganze Müh' belohnt. Vergessen sind all die wachen Stunden in der Nacht davor, die Fragen, Zweifel und müden Gelenke.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei all den Helfer:innen davor, während und danach, beim Stanzerei-Team für die beste Location und den 1.Klass Kabelservice in allen Belangen, bei Karin Belfiglio für die einmalige Kaffeehaus-Atmosphäre, beim Team «Chez Pauline» für die göttlichen Speisen und die hervorragende Gastfreundschaft, bei all den fantastischen Aussteller:innen und nicht zu Letzt bei unserem grossartigen Team! Ihr alle habt diese drei Tage zu dem gemacht, was sie sind: ein unverzichtbarer Start in die Vorweihnachtszeit. Und ohni eu, giengs ned!

Euphorisch lassen wir verlauten, tadadadaa: Paul mags findet wieder statt, trag es dir noch heute in deinen Kalender ein:

Freitag, 29. November 2024 bis Sonntag, 01. Dezember 2024